Kreisjugendparlament diskutiert über sinnvolle Maßnahmen zur Sucht- und Mobbingprävention

Das Kreisjugendparlament hat sich in seiner jüngsten Sitzung schwerpunktmäßig mit dem Thema Sucht– und (Cyber-)Mobbing beschäftigt.

Der Sitzung vorausgegangen waren zwei Arbeitsgruppen, die sich gemeinsam mit Kreisjugendpflegerin Petra Schultz und Stefanie Vollert, Suchtpräventionsbeauftragte der Kriminalpolizei Hof, über die unterschiedlichen Formen von Sucht, deren Auswirkungen sowie mögliche Ansätze der Prävention beschäftigt haben.

 

„Sucht zieht sich durch alle Bereiche – von Nikotin über Alkohol bis hin zu Drogenmissbrauch“, fasst Stefanie Vollert zusammen. 

Das Thema Sucht und die damit einhergehende Suchtprävention war schon immer ein wichtiges Thema. Seit Corona stellt Stefanie Vollert allerdings fest, dass das Problem immer größer wird und damit auch die Nachfrage nach Aufklärung an Schulen, in Vereinen oder Institutionen enorm steigt. Deshalb bietet sie mittlerweile ganze Suchtpräventionstage an Schulen an, bei denen sie klassenweise über das Thema Sucht im Allgemeinen sowie über legale und illegale Drogen informiert. Zudem finden Gesprächsrunden statt, in denen die Jugendlichen gezielt Fragen stellen können oder aber auch im Alkohol- und Drogenparcours die Wirkung von Rauschmitteln nachempfinden können. Derzeit finden die Präventionstage an weiterführenden Schulen statt, aber: „Wenn ich in der 5. Klasse frage, wie viele Kinder schon mal Alkohol getrunken oder geraucht haben, meldet sich die Hälfte der Klasse“, so Vollert.

Vor diesem Hintergrund wurde im Kreisjugendparlament auch darüber diskutiert, Aufklärung bereits für Jüngere anzubieten.

Um Stefanie Vollert bei Ihrer Arbeit zu unterstützen, stimmten die Mitglieder dafür, eine finanzielle Unterstützung zu leisten, um beispielsweise eine unterstützende Kraft auf Minijob-Basis zu ermöglichen.

 

Zum Thema (Cyber-Mobbing) hatte das Parlament Medienpädagoge Andreas Wittmann aus Kulmbach zu Gast, der das Thema eindrucksvoll, gleichermaßen ernüchternd beleuchtete.

„Eine aktuelle Studie besagt, dass 59% aller befragten Jugendlichen schon Erfahrung mit Mobbing gemacht haben, 50% haben immerhin in ihrem Umfeld davon mitbekommen. Das macht klar: (Cyber-) Mobbing ist ein riesen Ding“, so Andreas Wittmann. Gemeinsam mit den Parlamentsmitgliedern eruierte er die Unterschiede zwischen analogem Mobbing und Mobbing im digitalen Raum, mögliche Hintergründe des Mobbings sowie potentielle Opfergruppen. Zudem diskutierten sie darüber, welche Maßnahmen das Kreisjugendparlament ergreifen könnte, um Kinder, Jugendliche, aber auch deren Eltern für das Thema zu sensibilisieren.

Angedacht ist beispielsweise, eine AG zu gründen, um selbst Aufklärungsarbeit an Schulen zu leisten.

 

Allgemeines zum Kreisjugendparlament:

 

Das Kreisjugendparlament des Landkreises Hof wurde im Februar 2019 ins Leben gerufen. Ziel des Gremiums ist es, jugendrelevante Themen zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die dem Kreistag oder seinen Ausschüssen präsentiert werden.

Dem Kreisjugendparlament gehören aktuell 26 stimmberechtigte Mitglieder an, darunter Jugendstadträte bzw. Jugendsprecher sowie Landrat Dr. Oliver Bär.

Beratende Mitglieder sind die Stellvertreter der Jugendsprecher, der Vorsitzende und zwei weitere Vertreter des Kreisjugendrings, die Jugendamtsleitung, der Kreisjugendpfleger, Vorsitzende der freien Träger der offenen Jugendarbeit und Begleiter der Jugendstadträte. 

Das Kreisjugendparlament verfügt über ein Jahresbudget von 10.000 Euro, um jugendrelevante Maßnahmen durchführen zu können.

 

 

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