Worte zum Jahreswechsel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

wenn wir in diesen Tagen und Wochen die letzten zwölf Monate in Gedanken an uns vorüberziehen lassen, kommt uns vieles in den Sinn: Anregende und aufregende Zeiten liegen hinter uns, Gutes und Schlimmes lag – wie oft im Leben – nahe beieinander.

 

Bei vielen Menschen sind die Zweifel gewachsen. Zweifel daran, ob alles „Machbare“ auch richtig und sinnvoll ist. Ob es notwendig ist, stets nur auf Zuwachs zu setzen. Ob uns jeglicher Fortschritt weiterbringt, ob es manchmal nicht nur vermeintlich ein Fortschritt ist, wenn wir stets den Maßstab des „Weiter, Größer, Mehr“ gelten lassen. Deshalb fragen sich immer mehr Menschen, ob es nicht erstrebenswert wäre, sich auf die Werte zu besinnen, die das Zusammenleben für uns alle menschlicher und damit im besten Sinn wertvoller machen. Weniger Eigensinn und mehr Verantwortung und Stärkung des Gemeinsinns könnte ein Weg sein, um dieses Ziel zu erreichen.

 

Fortschrittsglaube stößt dort an seine Grenzen, wo er Züge annimmt, die jenseits humaner Vorstellungen liegen.  Nicht zuletzt die Geschichte hat uns gelehrt, welche negativen und schädlichen Entwicklungen in Gang gesetzt werden können, wenn menschliches Maß nicht mehr Leitlinie für das Verhalten von Menschen ist.

 

Optimistisch darf uns stimmen, wie sehr die Bereitschaft zur Hilfe am Nächsten wächst. Es ist nicht zu übersehen, dass Solidarität und Verantwortungsbereitschaft keine Fremdwörter in unserer Stadt sind. Gerade in unserem kommunalen Bereich gibt es immer wieder erfreuliche Beispiele gelebter nachbarschaftlicher Hilfen. Nicht nur Organisationen fühlen sich zur Hilfe aufgerufen. Auch einzelne Personen packen mit an, wenn es darum geht, Mitmenschen beizustehen.

 

Wenn trotzdem Wünsche offen bleiben, wissen wir doch, dass das soziale Netz auch die Schwachen vor Not und Elend bewahrt. Diese Basis braucht es, um soziale Schieflagen zu vermeiden. Das Netz wird aber nur dann stark genug sein und die Belastungen aushalten, wenn es von unserer Gesellschaft gemeinschaftlich getragen wird.

 

Deshalb gebührt Respekt und Dankbarkeit all denen, die diesen Zusammenhalt stärken und sich dafür einsetzen. Dazu gehören die Vereine, Organisationen, Kirchengemeinden, Pflegeeinrichtungen und auch die Schulen und Kindergärten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Menschen zu ermuntern, ihr Schicksal zu meistern und selbst in die Hand zu nehmen. Sie alle tragen zu einem lebendigen Miteinander bei.

Lassen Sie mich daher am Ende dieses Jahres ein Dankeschön an alle Bürgerinnen und Bürger von Selbitz und seinen Ortsteilen richten, die zu dieser Gemeinschaft ihren Teil beitragen. An alle, die nicht fragen, was ihre Stadt und ihr Land für sie tut, sondern für die im Vordergrund ihres Handelns steht, was sie für ihre Mitmenschen tun können.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes und friedvolles Weihnachtsfest und für das nächste Jahr den notwendigen Optimismus, Gesundheit und viel Glück! 

 

Ihr

 

Stefan Busch

Erster Bürgermeister

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Veröffentlichung

Selbitz
Fr, 30. Dezember 2016

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