Wiesenfestnachlese - Kurzansprache zum Wiesenfestauszug von Pastoralreferent Herbert Punzelt

Liebe Kinder, liebe Eltern und Anwesende!

Sie kennen sicherlich Neymar, einen der weltbesten Fußballer. Dieser Neymar ist aber auch leider bei der Weltmeisterschaft bekannt geworden durch seine Schauspielerei. Kaum vom Gegner berührt, ließ er sich schnell fallen, wälzte sich schmerzverzerrt am Boden – in der Absicht, einen Freistoß zu bekommen oder für den gegnerischen Spieler eine Karte zu erwirken.

Mag er noch so ein guter Fußballer sein und deshalb für viele auch ein Vorbild, aber durch Tricksen und Täuschen wird vieles Positive kaputt gemacht. Die Wahrheit kommt unter die Räder und das äußere Erscheinungsbild eines Menschen wird fragwürdig.

Jesus mochte Heuchler überhaupt nicht. Die Pharisäer, die scheinheilig Jesus z.B. zum Sabbat befragten oder die Ehebrecherin vor ihn hinschleppten, wollten eigentlich keine offene Diskussion, sie wollten Jesus reinlegen.

Aber er hat sie durchschaut. Heuchelei und arglistige Täuschung waren Jesus zuwider.

Wer ehrlich Fehler bekennt, wer andere nicht hintergehen will, der ist mit diesem Jesus auf dem richtigen Weg.

Dazu zwei gedachte Beispiele aus dem Leben:

• Die Tochter musste Vater eine „Fünf“ in der Mathearbeit vorlegen. Eigentlich brüllte der Vater in solchen Situationen sofort los. Heute aber sagte er: „Du, das schaffen wir schon, keine Bange, ich helfe dir dabei …“

Hier haben wir den Mut zur Offenheit bei dem Mädchen und auch der Vater „springt über seinen Schatten“ und schlägt andere Töne an.

• Der Junge ging mittags zu seiner Mutter: „Du, Mutti, ich kann das allein mit dem Spülen. Leg dich in der Zwischenzeit etwas hin …“ Die Mutter war erstaunt – meistens gab es doch Protest, wenn gespült werden sollte, aber heute? 

Der Junge hat erkannt, das Miteinander ist ein offenes, gegenseitiges Geben und Empfangen – ohne Berechnung und Taktieren.

Jesus fordert uns unbedingt zur Wahrheit auf, denn dann gelingt das Leben viel besser.

Er will, dass unser JA ein JA ist und unser NEIN ein Nein.

                                                       Naila, 23.07.2018                                                                                        Herbert Punzelt